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Germanium kommt niemals als freies Metall in gediener Form in der Natur vor.

Es gibt etwas mehr als 30 Germanium Minerale. Nur in GeO2 welches als Mineral Argutite genannt wird besitzt es einen Anteil von 70 Prozent. Ansonsten sind die Anteile weit aus niedriger. 

Germanium ist weit verbreitet, kommt aber trotzdem nur in sehr geringen Konzentrationen vor. Der Clarke-Wert, also der Durchschnittsgehalt in der Erdkruste beträgt etwa 1,5 g/t. Es ist anzunehmen, dass dieser Wert vielleicht zu hoch angesetzt ist. In der Natur kommt Germanium meist in Form von Sulfiden bzw. Thiogermanaten vor und wird oft als Begleiter in Kupfer-, Zink- und Bleierzen gefunden, unter anderem im Mansfelder Kupferschiefer. Die wichtigsten Minerale sind Argyrodit (Ag8GeS6), Canfieldit, Germanit (Cu6FeGe2S8) und Renierit. Einige Pflanzen reichern Germanium an. Diese Eigenschaft führt zu höchst umstrittenen Thesen bezüglich der Physiologie von Pflanzen („pflanzlicher Abwehrstoff gegen Viren“), mit denen auch Anwendungen in der Homöopathie begründet werden.

Eine Folge der Anreicherung in pflanzlicher Materie ist das Vorkommen von Germanium in den Aschen im Steinkohleabbau. In dieser Form wird es vor Allem in China und in Russlands fernem Osten gefunden. 

Als Beispiel für den Abbau mit Zink wurden im Französischen Zentralmassiv in 0,35 Millionen Tonnen Zink nur 500 Tonnen Germanium gefunden. Und das während einer Abbauzeit von 18 Jahren. Weitere Vorkommen sind bekannt in Freiberg, am Entdeckungsort des Germaniums, aber auch in Griechenland, auf Sardinien, in Tschechien und Süd Korea. Im Reddog Deposit in Alaska liegen mögliche Reserven von 85 Millionen Tonnen Erz mit einem Anteil von circa 100 parts per million an Germanium. Interessant zu wissen ist, dass aus vielen Abbaugebieten, nur wenige Jahre nach dem Jahrtausendwechsel verlässliche Zahlen zu Abbau und Reserven nicht mehr publiziert werden.

Die Konzentrationen von Germanium in den gefundenen Erzen variieren stark mit dem Abbaugebiet. So werden reportet:

USA (Tennessee, Missouri, Arkansas)  - 60 bis 400 ppm

China - 350 ppm

Österreich - 300 ppm

In Nordmexico findet man die reiche Vorkommen mit Konzentrationen von bis zu 1.000 ppm. Die abgebauten Mengen sind trotz der hohen Konzentrationen eher gering.

Extreme Konzentrationen werden in Abbaugebieten des Kipushityps gefunden. Auf 60 Millionen abgebaute Tonnen konnten hier 200 ppm Germanium gefunden werden. 

In Kupferschiefer, wie er zum Beispiel im Harz in Deutschland vorkommt, sind die Konzentrationen eher gering und in sulfidischen Abbaugebieten finden sich zwar hohe Konzentrationen, jedoch sind die Lagerstätten mittlerweile in großen Teilen erschöpft.

Die besonders hohen Kosten, um Germanium als Spurenelement abzubauen, werden in der Zukunft trotz vielversprechender Preise eher nicht gezahlt werden. Damit scheidet diese Quelle für Germanium aus.

Die sinnvollsten Gewinnungsorte sind deshalb weiterhin die Steinkohleabbaugebiete aus deren Aschen bis zu 1,1 Prozent Germanium gewonnen werden können, so lange die Kohle vor der Klimawende noch abgebaut wird. Johnson Matthey erfand das Verfahren zu Abtrennung des Germaniums. Genutzt wurde es zum Beispiel bei den Kohlen aus Durham und Northumberland mit 300 ppm Germanium. 

Aktuell werden bis zu 50 Prozent des Germaniums in China, Russland und Uzbekistan gewonnen. Allein das Linzang Deposit dürfte noch über 1.000 Tonnen Germanium enthalten.

 
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