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Im Jahr 1886 analysierte der deutsche Chemiker Clemens Winkler am 6. Februar das Mineral Argyrodit. Dieses Mineral wurde in der Himmelsfürst Mine in der Nähe von Freiberg, Winklers Geburtsstadt, gefunden. Seine Summenformel ist heute mit Ag8GeS6 bekannt. In dem Mineral bemerkte er einen Fehlbetrag von 7%, der sich bei jeder Analyse wiederholte. Im Mineral fand er 75 Prozent Ag, 17 Prozent S und in geringen Anteilen Fe, Hg und Zn. Diese Anteile lagen jedoch unter einem Prozent. Somit hatte er nur 93 Prozent der Bestandteile eindeutig nachweisen können.

Bei der mehrmonatigen und aufwendigen Untersuchung des Fehlbetrages von 7 Prozent gelang ihm dann die Entdeckung von Germanium. Jedoch bereits im Jahr 1871 oder 1872, nach unterschiedlichen Quellen, also circa 14 Jahre zuvor, hatte Mendelejew ein dem Silizium ähnliches Metall vorhergesagt.

Im Rahmen des Aufbaus seines Periodensystems hatten sich Lücken mit nicht entdeckten Elementen gebildet, die auf Basis ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften existieren mussten. Er nannte das noch nicht entdeckte Element zunächst Eka-Silizium. Tatsächlich sind die Eigenschaften von Germanium sowohl auf der einen Seite dem Kohlenstoff und Silizium, aber auf der anderen Seite auch dem Zinn ähnlich.

Der Chemiker Clemens Winkler wurde am ersten Weihnachtsfeiertag 1838 in Freiberg geboren und starb in Dresden als Zigarrenfreund mit nur 66 Jahren an Krebs am 8. Oktober 1904. Er arbeitete in jungen Jahren in verschiedenen Unternehmen der Farbenindustrie. Im Jahr 1883 veröffentlichte er seine Kurzerklärungen zu Titrirmethodik und schrieb während seines Lebens eine Reihe von naturwissenschaftlichen Büchern und Abhandlungen im Bereich der Chemie. Darunter auch Werke zur technischen Gas-Analytik und zur Maßanalyse generell.   

Nach dem Besuch der Bergakademie Freiberg promovierte er an der Universität Leipzig. Die Technische Universität Bergakademie Freiberg widmet sich auch heute noch vor Allem den Ressourcen unseres Planeten. Bereits in jungen Jahren mit nur 25 veröffentlicht Winkler sein erstes Lehrbuch zur technischen Gasanalyse. Auf ihn geht auch das erste Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure zurück, welches industriell eingesetzt werden konnte. Sein Standardwerk „Praktischen Übungen für die Maßanalyse“ erschien im Jahr 1888.

Eine Dekade später im Jahr 1898 wird er zum Geheimrat ernannt. Während seiner Lebenszeit konnte Winkler den Aufstieg seines patriotisch „Germanium“ genannten Elementes nicht mehr erleben. Es wurde in nur wenigen Anwendungen eingesetzt und wurde erst mit modernen Technologie in unseren Tagen entscheidend für die Elektronik, regenerative Energiegewinnung und Informationsübermittlung.

 
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